Ein zweiter Regentag kündigt sich an und wir besuchen heute eine der schönsten Städte Europas. Krakow im Regen kann auch sehr viele Fotos wert sein und unsere Stadtführerin war so gut, dass wir ihren Namen für weitere Projekte vorgemerkt haben. Und da in diesem Jahr die Schüler so mit Herz und Seele dabei waren, ist auf alle Fälle eine Fortsetzung des Projektes geplant. Zurück zu Krakau, so der deutsche Name der polnischen Stadt Krakow .
Unser Rundgang führte uns vom Marktplatz über das Schloss weiter in den ehemaligen jüdischen Stadtteil durch die Altstadt, die auch im Regen ihre Schönheit offenbaren kann. Wir besuchten auch die alte Universität, wobei „die Uni“ völlig falsch ist, da es 12 Universitäten in Polens zweitgrößter Stadt gibt. Auf dem Schlossberg konnten wir an der Kathedrale die Architektur bestaunen – von Romanik bis Klassizismus ist alles vertreten. Und die super große Turmglocke, die mit 12 t zu den wohl schwersten noch aktiven Glocken in Europa gehört. Der supertiefe Klang ertönt jedoch nur zu wichtigen kirchlichen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern. Nach dem Schloss begaben wir uns in den ehemaligen jüdischen Stadtteil, wo wir noch vieles über die jüdische Geschichte erfuhren. Hatte Krakau zu Beginn der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts über 70.000 jüdische Einwohner, so sind es heute offiziell noch etwas über 2000 Menschen, die der Gemeinde angehören. Der Rundgang führte uns auch an Drehorte des Films „Schindlers Liste“. Unsere Stadtführerin erzählte uns dazu auch die Geschichte des Industriechefs Oskar Schindler, der in seiner Fabrik Juden beschäftigte, um sie vor den Gaskammern zu retten. Da er in seiner Fabrik wichtige Rüstungsgüter produzierte, brauchte er viele Fachkräfte, beschäftigte aber auch ungelernte Arbeiter, die dadurch nicht in die Gaskammern kamen. Wir besuchten noch den jüdischen Markt mit Geflügelschlachthaus, bevor wir unseren Rundgang auf dem Marktplatz beendeten.
Am Nachmittag wurden noch leckere Pierogi und und Knedle gemeinsam mit unserer Stadtführerin verspeist. Nun sitzen wir wieder im Bus und es regnet – aber zum Glück nicht hinein. Nun neigt sich unsere Projektfahrt dem Ende und wir treten morgen die Rückreise an.